Öle und Schmierstoffe - Experten antworten auf Eure Fragen

Fragen und Antworten rund um das Thema Öle und Schmierstoffe.
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Autoren: Lukas Noth, Eric Somogyi, Foto: oel brack
Der Oil-Finder auf midland.ch hilft bei Unklarheiten das passende Oel zu finden. Foto: oel brack

Der Oil-Finder auf midland.ch hilft bei Unklarheiten das passende Oel zu finden. Foto: oel brack

Ist ein 5W-30-Öl besser für meinen Motor als ein 15W-40?
Diese Frage kann man nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten, da je nach Hersteller gewisse Mindestanforderungen an den Motor gestellt werden. Die Viskosität an sich beschreibt nur eine von vielen Eigenschaften eines Öls und ist somit kein Indikator in Bezug auf Qualität. Ältere Maschinen, welche noch keinen Partikelfilter benötigen, werden zum Teil noch mit einem 15W-40 befüllt. Ansonsten wird in der Landtechnik seit mehr als zehn Jahren hauptsächlich die Viskosität 10W-40 verwendet. In der Automobilbranche ist es hingegen die Viskosität 5W-30, mit der Tendenz zu noch dünneren Viskositäten wie 0W-20. Doch auch in der Landtechnik oder auf dem Bau gibt es gewisse Hersteller wie Deutz oder Liebherr, bei denen sich vermehrt die dünnere Viskosität 5W-30 etabliert.

Bei meinem neuen Traktor muss ich Öl nachfüllen, da der Messstab auf Minimum steht. Darf ich zum Auffüllen dasselbe Öl wie bei meinem alten Traktor benutzen?
Auch diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Grundsätzlich vertragen sich mineralische und neuzeitliche, synthetische oder teilsynthetische Produkte. Jedoch sind die Anforderungen an ein Motorenöl in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Bekanntlich sind moderne Motorenöle in der Regel dünner. Die meisten Motorenöle der neusten Generation bieten – mit wenigen Ausnahmen – auch für ältere Maschinen einen ausreichenden Schmierfilm, auch bei sehr hohen Temperaturen.

Mit der Einführung der Partikelfilter wurden auch sogenannte Low-Ash/Mid-SAPS-Öle (tiefer Sulfataschegehalt) vorgeschrieben, was einen Einfluss auf die Nachbehandlungssysteme und ihre Lebensdauer hat. Bis Ende der 1990er Jahre konnte man häufig ein Universal-Traktorenöl (STOU) verwenden, da die Anforderungen an den Motor nicht speziell hoch waren. Im Fokus stand ganz klar eine einfache Anwendung. Mit diesem Produkt hatte man ein Öl für Motor, Getriebe, Hydraulik und Ölbadbremsen.

Heutzutage ist es komplexer. Für den Motor und die Hydraulik (inkl. Nassbremsen) werden heute zwei spezifische Produkte verlangt. Fazit: Wichtig ist, dass man sich immer vorab vergewissert, welches Motorenöl vorausgesetzt wird. Ein falsches oder nicht qualifiziertes Produkt hätte im schlimmsten Fall zur Folge, dass Motorschäden oder Komplikationen mit den Nachbehandlungssystemen entstehen könnten.

Was empfehlen Sie in der Praxis?
Bei Unklarheiten gibt es eine einfache Vorgehensweise: Schauen Sie im Betriebshandbuch nach, was verlangt wird. Ist dieses nicht mehr auffindbar, hilft zum Beispiel der Oil-Finder auf midland.ch weiter.

Was bedeutet eigentlich 5W?

Die Zahl vor dem «W» beschreibt die Kaltstarteigenschaft des Produkts, die Zahl nach dem «W» steht für die Viskosität bei heissen Temperaturen. Ist die Zahl vor dem «W» tiefer (z. B. 5 oder sogar 0), hat dies zur Folge, dass das Motorenöl beim Kaltstart schneller zu den gewünschten Schmierstellen gelangt, z. B. an Nockenwellen, Lagerschalen oder Hydrostösseln.

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