Ermahnung an Politik und Bundesverwaltung: Volkswille umsetzen

Rund 1000 Bäuerinnen und Bauern sowie Lohnunternehmer protestierten mit Glocken und Treicheln auf dem Campus Liebefeld in Bern. Sie ermahnen das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit, die Bürokratie abzubauen, Planungssicherheit und Stabilität zu verbessern.

Bauernfamilien und ihre Anliegen im Fokus
Die Schweizer Bauern- und Lohnunternehmerfamilien haben im Frühling 2024 mit zahlreichen Aktionen auf ihre alarmierende Situation aufmerksam gemacht und vier klare Forderungen an Politik und Verwaltung formuliert. Doch bisher hat das kaum die erhofften Fortschritte gebracht. Von den vier dringenden Forderungen wurde lediglich eine umgesetzt.

Wertschätzung für die Arbeit und Produkte der Bauern
Die Schweizer Bevölkerung hat in einer Reihe von Abstimmungen — Trinkwasser, Pestizide, Massentierhaltung und Biodiversitätsinitiative — klar gemacht, dass sie hinter der einheimischen landwirtschaftlichen Produktion steht. Der Volkswille zeigt eindeutig: Die Schweiz wünscht sich eine starke, lokale Landwirtschaft und spricht sich gegen weiteren Flächenentzug aus. Diese breite Unterstützung gibt den Bauernfamilien Rückenwind und bestätigt, dass sie vieles richtig machen. Dafür sind wir dankbar.

Nun ist die Politik gefragt: Der Volkswille muss endlich konsequent umgesetzt werden.

Dringende Forderungen an die Politik und Verwaltung

1. Stabilität und Planungssicherheit

  • Staatsquote senken: Die wachsende Abhängigkeit der Landwirtschaft von staatlichen Subventionen belastet die Betriebe. Jede gesetzliche Änderung wirkt sich direkt auf die Einkommen der Landwirtinnen und Landwirte aus. Eine Senkung der Staatsquote ist dringend notwendig.
  • Effizienzsteigerung auch bei der Verwaltung: Die Landwirtschaft wird laut Berichten aufgefordert, ihre Arbeitsproduktivität bis 2050 um 50 % gegenüber 2020 zu steigern. Wir fordern, dass auch die Bundesverwaltung Effizienzsteigerungen umsetzt, um gleichlange Spieße zu schaffen.
  • Verlässlicher Pflanzenschutz und Tierarzneimittel: Die Bundesverwaltung muss ihrer Verantwortung nachkommen und zügig Lösungen für Pflanzenschutzmittel sowie die Verfügbarkeit von Tierarzneimitteln erarbeiten.
  • Keine Kürzungen im Zahlungsrahmen: Im Budget 2025 sowie beim Zahlungsrahmen 2026-2029 sind Kürzungen vorgesehen. Diese sind nicht akzeptabel. Die Landwirtschaft trägt keine Schuld an den steigenden Bundesausgaben; ihr Anteil ist seit Jahren stabil, während die Auflagen steigen und die Einkommen sinken.

2. Gerechte und angemessene Entschädigung

  • Verbesserung der Preise: Die schlechten Preise führen zu einem Rückgang der Anbaubereitschaft und gefährden die einheimische Produktion. Dadurch geht wertvolles Know-how unwiederbringlich verloren.
  • Grenzschutz und Stützung der lokalen Produktion: Die Schweizer Landwirtschaft kann aufgrund topographischer und gesetzlicher Rahmenbedingungen nicht mit dem Ausland konkurrieren. Ein starker Grenzschutz und verbesserte Bedingungen für die einheimische Produktion sind essenziell, um die in der Verfassung verankerte Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Es ist Zeit zu handeln – für eine starke Schweizer Landwirtschaft!

Das Engagement der Schweizer Bauernfamilien findet breite Unterstützung in der Bevölkerung. Nun liegt es an der Politik und der Bundesverwaltung, diesen Volkswillen ernst zu nehmen und in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Herausforderungen sind gross, doch eine stabile und zukunftsfähige Landwirtschaft ist im Interesse der gesamten Gesellschaft.

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