Erstmalig zeichnete der Verband Lohnbetriebe für einen professionellen Pflanzenschutz aus. Bei einer schnellen Fragerunde sind sich alle einig: «Wir wollen Vorbilder sein».
Seit 2022 bietet der Verband Lohnunternehmer Schweiz seinen Mitgliedern die Möglichkeit an, sich über eine Zertifizierung ihre Professionalität im Einsatz mit Pflanzenschutzmitteln unter Beweis zu stellen. Die Lohnbetriebe dokumentieren mit dem Erwerb des Zertifikats ihre Expertise. Ein sorgsamer Einsatz ist für sie selbstverständlich. «Wir möchten Vorbilder sein.», sind sich die Zertifizierten einig.
Mit dem Prüfsiegel würden die Betriebsleiter zeigen, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst seien. Ein weiterer Grund für den Erwerb sei, den Konsumentinnen und Konsumenten zu erklären, dass sie die Kulturen schützen. Leider sei der Begriff Pflanzenschutz negativ besetzt, obwohl man die Pflanze vor Krankheiten schütze oder bei Befall ein «Medikament» verabreiche, so die Zertifizierten.
«Damit wollen wir uns proaktiv zeigen und sich von jenen abheben, die das spezifische Wissen um den Pflanzenschutz nicht hätten», sagt Vorstandsmitglied Rolf Haller, denn noch immer gebe es schwarze Schafe in der Branche.
Bei der Konzeption der rund 115 Punkte umfassenden Prüfung, die für das Zertifikat nötig ist, hat der Verband eng mit Fachstellen wie dem Bundesamt für Landwirtschaft BLW und der Beratungseinrichtung Agridea zusammengearbeitet. Wer die Prüfung ablegen möchte, erhält vom Verband die entsprechenden Materialien zur Vorbereitung. «Dabei weisen wir darauf hin, dass man strengen Kriterien standhalten muss», sagt Rolf Haller. Lohnunternehmen, die sich zertifizieren lassen wollen, müssen folglich an der Prüfung auf dem Betrieb in sämtlichen Punkten bestehen. Der zeitliche Aufwand vor Ort beträgt rund drei Stunden. Geprüft wird von Vorstandsmitglied Rolf Haller oder Vizepräsident Fernand Andrey sowie Kirsten Müller, Geschäftsführerin. «Uns ist es sehr ernst und wichtig vor Ort Waschplatz, Pflanzenschutzspritze, Lagerung der Pflanzenschutzmittel und Anwenderschutz in Augenschein zu nehmen», sagen die Prüfer.
Eine Gebühr von 600 CHF netto wird erhoben. Dies beinhaltet zwei Aufkleber für die Pflanzenschutzspritze mit dem Logo des Zertifikats und ein hochwertiges Schild in der Grösse von 60 cm x 60 cm, was an der Wand angebracht werden kann. Bei nicht Erfüllung der Kriterien, erhält das Unternehmen die Möglichkeit nachzubessern und kann sich für eine Nachprüfung anmelden. Dies zieht eine Gebühr von 400 CHF nach sich.
Weitere zehn Betriebe befinden sich im Anmeldeprozess.
"Wir pflegen einen professionellen Umgang beim Pflanzenschutz."
Thomas Müller
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