Seit acht Jahren verantwortet Andreas Rutsch das Lemken-Verkaufsgebiet Schweiz Ost. Die überbordende Bürokratie beunruhigt ihn. Beim Biken und Skifahren mit der Familie erholt er sich.
Die Nachwehen des Hackerangriffes vom 11. Mai 2024 auf das Landtechnik-Unternehmen Lemken sind erheblich. Gibt es Auswirkungen auf die Schweiz?
Andreas Rutsch: Das Ziel der Hacker am 11. Mai 2024 war der volle Zugriff auf unsere IT. Ganz klar eine Ausnahmesituation, die uns noch eine Zeit lang beschäftigen wird. Jetzt wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Geräteproduktion wieder zu 100 % zum Laufen zu bringen. Das zieht Lieferschwierigkeiten nach sich. Wir hoffen, bis zirka Ende Juli in einen Normal- betrieb zurückzufinden.
Wie reagieren die Kunden darauf?
Durchweg mit Verständnis. Dafür sind wir äusserst dankbar. Offensive und ehrliche Kommunikation ist für mich die Devise.
Sie sind seit 2016 bei Lemken Schweiz. Damals war es Ziel, die Lemken-Präsenz in der Schweiz auszubauen. Ist das gelungen?
Mit verschiedenen Massnahmen im After Sales Bereich sowie in der Händlerentwicklung haben wir den Marktanteil klar erhöht. Stefan Müller unterstützt uns als Servicetechniker
seit 2016. Dank ihm konnten wir innert kürzester Zeit unsere 40 Lemken-Partner besser schulen und somit die Endkunden schweizweit noch besser betreuen. Ausserdem haben wir die Lücke in der Westschweiz Anfang 2023 mit Gebietsverkaufsleiterin Vanessa Peterhans geschlossen.
Was ist aus Ihrer Sicht das innovativste Produkt von Lemken?
Sehr aktuell ist der neue Lemken-Striegel «Thulit», der in unserem Werk Dinteloord in Holland produziert wird. Mit dieser Striegel-Technik gehen wir einen neuen Weg mit der hydraulischen Zinkendruckverstellung und einem patentieren Rahmenkonzept. Es laufen bereits erste Geräte auf Schweizer Feldern.
Verraten Sie uns, an welchen Neuheiten in der Entwicklung gearbeitet wird?
So viel verrate ich: Wir werden an der Agrama 2024 mindestens vier komplett neue Geräte im Bereich der Hacktechnik und der Bodenbearbeitung am Start haben, die dann auch sofort bestellbar sind.
Lohnunternehmer sind für Sie …
… ein wichtiges Bindeglied für die Hersteller bei der Entwicklung neuer Gerätetechnik.
Ich mache mir Sorgen in der Schweizer Landwirtschaft, weil …
… die Landwirtschaft mit viel zu viel Bürokratie belastet ist. Dies hat zur Folge, dass diese Schritte durch zu viele Personen in unseren Ämtern kontrolliert werden müssen und demzufolge für die Landwirtschaft aus meiner Sicht viel Geld verloren geht.
In meinem Job macht mir besonders viel Spass …
... dass ich als gelernter Landwirt mit vielen Lohnunternehmern und Landwirten sowie mit dem regionalen Landmaschinenhandel zu tun habe. Im Weiteren ist das selbstständige Arbeiten mit einer Verantwortung gegenüber dem deutschen Mutterkonzern sehr spannend und herausfordernd.
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