Bauern und Lohnunternehmer sprechen Klartext mit Bundesrat Guy Parmelin

An der Jahresversammlung 2024 der IG BauernUnternehmen begrüsste Samuel Guggisberg, Präsident der IG BauernUnternehmen, Bundesrat Guy Parmelin in Pierrafortscha (FR) auf dem Betrieb von Fernand Andrey. «Der Bundesrat hat sich in die Höhle des Löwen gewagt», so Guggisberg.

Es ging dann auch zur Sache: Die 150 Gäste liessen keinen Zweifel, dass sie mit der Politik mehr als unzufrieden sind, vor allem das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) stand stark in der Kritik. Der überbordende Bürokratismus ginge ins unermessliche.

Samuel Guggisberg stellte konkrete Forderungen in seinem Referat an den hohen Gast aus Bern: 

  • Eine Erhöhung der Produzentenpreise.
  • Stärkung des Grenzschutzes für Agrarprodukte und Lebensmittel.
  • Keine neuen Sparprogramme. 

Kommt Selbstversorgungs-Initiative?


Die IG BauernUnternehmen plane eine Selbstversorgungs-Initiative, kündigte der Präsident Samuel Guggisberg an. Ziel sei es, die inländische Produktion zu stärken und den Einfluss von Verwaltung, Label-Organisationen und Unternehmen einzudämmen. Die Initiative strebe einen Selbstversorgungsgrad der Schweiz von 60 Prozent an, während der aktuelle Brutto-Selbstversorgungsgrad bei 52 Prozent und der Netto-Selbstversorgungsgrad (unter Berücksichtigung einheimischer Futtermittel) bei nur 45 Prozent liege, gab Guggisberg zu bedenken. «Wir warten ab was der Bericht des Bundesrates zum Landwirtschaftlichen Verordnungspaket bringt». Dann würde die IG BauernUnternehmen entscheiden, wann und ob man die Initiative lanciert.

Klartext von Fernand Andrey

«Stopp! Es reicht! Nicht einmal die Medizin wird so rigoros reguliert, wie die Schweizer Landwirtschaft», sagte Fernand Andrey, Vorstand der IG BauernUnternehmen. «Wir brauchen nicht ständig neue Vorschriften aus der Verwaltung», kritisierte Andrey scharf. Er appellierte an den Bundesrat den Fokus auf die Profilandwirte zu legen. Sie würden die Schweizer Bevölkerung versorgen.

Parmelins Versprechen

Parmelin versicherte, dass es auch ihm ein Anliegen sei, die Bürokratie abzubauen und den Fokus auf die produzierende Landwirtschaft zu legen. Seine Ziele:
• Einen Selbstversorgungsgrad von über 50 Prozent.
• Reduktion des ökologischen Fussabdrucks nicht nur einseitig in der Landwirtschaft, sondern vom Landwirt über die verarbeitende Industrie bis zum Konsumenten.
• Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven.
• Vereinfachung der agrarpolitischen Instrumente schon vor 2030.

Wortmeldungen aus dem Auditorium verdeutlichten einerseits die Sorgen der Landwirte aber auch die Unzufriedenheit. Der Bundesrat musste sich so einigen unangenehmen Fragen stellen. 

Kim

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