Gute Nährstoff- und Energiegehalte im Grundfutter sind wichtig, deshalb wird oft ein Aufbereiter eingesetzt. Gleichzeitig kann dieser grosse negative Auswirkungen auf Insekten und Kleintiere haben, die in der Wiese leben. Auch in intensiven Futterbaubeständen sind Bienen, Schwebfliegen, Raupen und Grashüpfer zu finden. Die Landwirtschaft hat hier eine Verantwortung: Sie ist auf Insekten und Kleintiere angewiesen – gerade bei der Bestäubung von Nutzpflanzen oder in der Schädlingsregulierung spielen sie eine wichtige Rolle. Futter gar nicht mehr aufzubereiten ist auch keine Lösung. Was tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Mit dem Schnitt warten, bis die Pflanzen verblüht sind (Löwenzahn, Weissklee): Am Ende der Löwenzahnblüte ist das Gras in der Regel in einem optimalen Stadium für den Schnitt.
- Eine Front-Heck-Kombination ermöglicht, den Aufbereiter wegzulassen, wenn man zu einem ungünstigen Zeitpunkt mähen muss. Als Faustregel gilt:
- Aufbereiter nur einsetzen, wenn deutlich weniger als 1 Biene pro m2 zu sehen ist
- ab 1 Biene pro m2 kein Aufbereiter mehr, Rotationsmähwerke können noch eingesetzt werden
- ab 2 Bienen pro m2 nur noch Messerbalkengeräte
- Zeitpunkt anpassen: Vor 7 Uhr morgens und nach 18 Uhr abends ist in der Regel die Bienenaktivität geringer.
- In langen Schönwetterperioden den Aufbereiter weglassen: Das Futter trocknet auch so rasch, zudem kann er die Bröckelverluste erhöhen.
Wer Arbeitsschritte an ein Lohnunternehmen auslagert, lagert damit auch die Verantwortung aus. Deshalb: Die Tage sind lang und es gibt viel Arbeit. Denken Sie dennoch darüber nach, welche Auswirkungen Ihr Handeln auf die Insekten hat.