Die G430 Silospeed ist eine automatisierte Siliermaschine, die das Verpressen und Abdecken in nur einem Arbeitsgang erledigt: Abladen, verdichten, zudecken, fertig. So vereint sie viele Vorteile von bekannten Verfahren zur Futtergewinnung.
Jetzt nach der Silomaisernte sollte man auf die vergangene Saison selbstkritisch zurückblicken: Hat alles reibungslos funktioniert? Feldhäcksler, Abtransport und dann am Hof abladen, verteilen, gut verdichten und am Schluss zudecken? Könnte man sich das Fahrsilo und die schweren Walzfahrzeuge sowie auch die vielen Hände bzw. Sandsäcke oder alte Reifen zum Abdecken und Bescheren der Folien sparen, das zudem viel Zeit in Anspruch nimmt? Die automatisierten Siliermaschine G430 verspricht das Verpressen und Abdecken in nur einem Arbeitsgang. Hier zwei Beispiel aus der Praxis, zum einem bei der Gras-sowie bei der Maissilageernte.
„Mit dieser Silospeed-Maschine erreicht man ein sehr hohe Silagequalität mit einem geringeren Zeit- und Kostenaufwand als andere Silierverfahren“, berichtet voller Begeisterung und Zufriedenheit Thomas Tratz aus mehreren Jahren Erfahrung. Er bewirtschaftet in Walting im schönen Altmühltal zusammen mit seiner Familie einen 50 ha Betrieb mit 54 Milchkühen und entsprechender Nachzucht. „Dieses gute Grundfutter wirkt sich sehr positiv auf die Milchleistung und vor allem auch auf die Tiergesundheit aus“, berichtet Tratz weiter: „Früher hatte ich schon mal Erfahrungen mit der Eberhardt Schlauchsilage gemacht- Später habe ich, wie viele andere Landwirte auch, entsprechende Fahrsilo gebaut, aber die Silage bei dem Silospeed-Verfahren ist besser, verdichtet super und hat weniger Abfallsilage“.
Sehr gute Grassilagequalität
Auf dem Betrieb von Tratz hat er mit dem kompakten Silostrang entsprechend Vorschub, es kommt somit nicht zum Nachgären oder Erwärmen im Silostock. „Auch die Entnahme mit dem Schneidschild ist problemlos. Über ein YouTube-Video bin ich er auf die Silospeed Siliermaschine gestoßen“, erzählt Tratz weiter bei unserem Termin vor Ort beim Silieren. Der Lohnunternehmer Andreas Pfäffel vor Ort bietet nun auch diese Silageverfahren an. Die zwei Zubringer-Fahrzeuge lasten allerdings auch bei den hofnahen Wiesen die G 430 nur zu 60 % aus, wie er sagt. Thomas Tratz braucht nur zuzusehen, wie reibungslos das Silieren bei ihm am Hof funktioniert, kein Zudecken mehr und kein Schleppen von Silosäcken: „Ich bin voll zufrieden, vor allem von der hervorragenden Silagequalität von Anfang bis Ende.“
Geringeren Zeit- und Kostenaufwand beim Mais silieren
Auch der Maschinenring Augsburg hatte vor Kurzem eine Praxisvorführung organisiert auf dem Betrieb Helmut Kugelmann in Schwabmünchen. Besitzer, der vor Ort eingesetzten Silospeed, ist Josef Birle aus Dinkelscherben. „Mit dieser Silospeed-Maschine erreicht man ein sehr hohe Silagequalität mit einem geringeren Zeit- und Kostenaufwand als andere Silierverfahren, insbesondere auch bei Silomais. Sehr gut funktioniert sie bei Zuckerrübenschnitzel“, berichtet Birle. Er hat die erste gebaute G-430-Maschine vor Jahren gebraucht gekauft. Routiniert aus mehrerer Jahre Erfahrung bediente bzw. kontrollierte er das Abladen des Silomais in den Aufnahmebunker. Wichtig sei eine konstante Befüllung, damit der Rotor auch kontinuierlich die Silage verdichtet. So erhält der sogenannte Silagetunnel eine schöne Form.
Der Betrieb von Helmut Kugelmann will mit diesem Verfahren für entsprechenden Vorschub sorgen, damit es nicht zum Nachgären oder Erwärmen im Silostock kommt. Die zwei Zubringerfahrzeuge, ein Muldenkipper und ein Häckseltransportwagen, waren dabei beschäftigt die „hungrige“ Silospeed bzw. den 20 m³ Aufnahmebunker ständig zu „füttern“. Die angegebene Anfuhrleistung von 32 t/h bis 66,5 t/h in der Spitze kann selten mit zwei bis drei eingesetzten Kippern ausgelastet werden. Die rund 30 Teilnehmer bei der Vorführung konnten sich einen Eindruck verschaffen, wie reibungslos das Silieren mit der Silospeed funktioniert, kein Zudecken mehr und kein Schleppen von Silosäcken. Hoher Pressdruck und sofortiges Abdecken ergeben eine sehr hohe Silagequalität von Anfang bis Ende.
Das sollte man beim Einsatz beachten
Eines ist aber u. a. zu beachten, wie Josef Altenbuchner, der Erfinder der Siliermaschinen beim Ortstermin betont: „Es sollte eine entsprechende befestigte, sprich betonierte oder asphaltierte, Grundfläche vorhanden sein.“ Denn beim sogenannte Folientunnel wird eine etwas stärkere Silo-Folie unter dem Silagestrang automatisch eingeschlagen (es ist kein Folienschlauch). Durch das Eigengewicht wird das Material luftdicht eingepackt. Der Silageprozess beginnt sofort und mit wenig Energieverlust. Denn im Gegensatz zum Schlauch wird bei der Silospeed das Material nicht in die Hülle gepresst, sondern mittels Pressrotor und Metalltunnel verdichtet. „Ob Grassilage oder Maissilage, Rübenpressschnitzel oder Industrienebenprodukte – das spielt für die Silospeed keine Rolle“, erklärt Altenbuchner. Über einen Kratzboden gelangt dosierte Siliergut zum Rotor. Der verdichtet das Erntegut vor, das durch leichtes Einbremsen der Maschine im Blechtunnel geformt und nachverdichtet wird. Dann wird das Siliergut mittels automatischer Folienführung sofort abgedeckt. So entstehen beliebig lange Silomieten mit einer Anschnittfläche von etwa 6 m². Zudem sollten ausreichende Rangiermöglichkeiten gegeben sein sowie großvolumiger Abschiebewägen, damit sehr hohe Durchsatzleistungen erzielt werden können. Die Silomieten sollte man unbedingt mit einem Vogelschutzgitter abdecken. Diese kann man bereits beim Siliervorgangs eingelegten Spanngurten (4 cm breit und 10,30 m lang) dann einfach befestigen.
Die G430 ist ein wenigen Minuten einsatzbereit und auch wieder abfahrbereit, auch das wurde in Schwabmünchen gezeigt.
Seit einigen Jahren gibt es diese Alternative mit einem komplett anderen Silier-Verfahren, welches oft fälschlicherweise als Schlauchsilo bezeichnet wird. In Fachkreisen wird es „Silotunnel“ bzw. Silospeed-Verfahren genannt: Der einzige Hersteller und gleichzeitig Erfinder der Technik ist Josef Altenbuchner aus Hochburg-Ach, Oberösterreich.
Hoher Pressdruck und sofortiges Abdecken ergeben eine sehr hohe Silagequalität – das bestätigte auch das BLT in Grub bei einem Versuch vor einigen Jahren: Bei einem mittleren TM-Gehalt von 38,5 % wurden 90,4 t Frischmasse einsiliert. Der Tunnel wurde bei einer Länge von 30,5 m verschlossen, somit wurde bereits ohne Berücksichtigung der Keile eine sehr gute Verdichtung erreicht.
Fazit: In Bayern sind derzeit sieben Silospeed-Maschinen im Einsatz sind: Bei Lohnunternehmen sowie bei Landwirten, die auch über den Maschinenring fahren. Die Forderungen nach hoher Silagequalität, niedriger Arbeitsbelastung und geringen Kosten sind nur schwer vereinbar, besonders in kleineren Betrieben und jenen, welche zusätzliche Futtermittel verfüttern. Das Silospeed-Verfahren ist eine interessante Alternative zum Fahrsilo, besonders dann, wenn man den nötigen Vorschub nicht realisiert kann, oder wenn ein Siloneubau nicht in Betracht kommt. Auch für zusätzliche Futtermittel oder Substrate ist dieses Silierverfahren gut geeignet. Die in der Praxis erzielte Verdichtung und auch die möglichen Durchsatzleistungen sind sehr hoch. Dabei ist eine gut abgestimmte Erntelogistik, wie auch beim Fahrsilo, sehr wichtig. Dazu sollte – wie beim Fahrsilo auch – geeigneten Fahrwegen und Rangierflächen sowie eine wasserundurchlässige Fläche inklusive Sickersaft-Auffang-Möglichkeit vorhanden sein.
Befüllen: Das Siliergut wird auf den Aufnahmebunker mit rund 20 m³ Puffer gekippt.
Verdichten: Das gleichmäßig dosierte Siliergut wird durch einen Rotor vorverdichtet und anschließend in einem Metalltunnel nachverdichtet. Mais bis 270 kg TM/m³. Gras 310 kg TM/m³.
Abdecken: Die automatische Folienführung sorgt dafür, dass die Silage ohne Zeitverlust luftdicht abgedeckt wird. Der Silageprozess beginnt sofort und mit wenig Energieverlust. Es bleibt mehr Energie fürs Tier.
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