«Die Lohnunternehmer wissen, was sie brauchen, und sind offen für individuelle Lösungen», so Ueli Bleiker.
Was fasziniert Sie an der Landtechnikbranche?
Ueli Bleiker: Die Branche bietet mehr als Lösungen für eine effiziente und nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und ist ein wichtiger Teil unserer Versorgungssicherheit. In dieser Branche zu arbeiten, macht mich stolz.
Wir befinden uns inmitten eines starken Wandels – was sind die grössten Herausforderungen?
Um die Schweizer Landwirtschaft konkurrenzfähig zu halten, braucht es eine verstärkte Arbeitsteilung zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Lohnunternehmern. Die drei Hauptherausforderungen sind Preisrealisierung, Know-how und Technologie. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen. Das Know-how liegt im Wissen, was gebraucht wird und wie die Investition auch maximal genutzt wird. Nur so lässt sich in die richtige neue Technik investieren. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Teil im Bereich Technologie. Wichtig sind die Werkzeuge zur Datenauswertung und, die gewonnenen Ergebnisse dann auch in der Praxis umzusetzen. Dazu braucht es Wissen, Können und Wollen.
Wir beobachten zunehmende Bauernproteste in Europa – macht die Politik die Landwirtschaft kaputt?
Der Dialog mit Konsumenten ist abhandengekommen. Sie bestimmen, was in die Regale kommt. Leider entsprechen die Vorgaben der Politik nicht dem Handeln der Konsumenten. Die aktuellen Krisen haben jedoch das Thema Versorgungssicherheit deutlich auf den Tisch gebracht.
Keine Teilnahme der GVS Agrar an der Agrama 2022 –warum?
Wir waren mit viel Elan an der Tier&Technik und an der Agrimesse Thun. Zudem suchten wir nach Wegen, wie wir uns in Zukunft präsentieren wollen. Daher laden wir vom 18. bis 20. August alle Landtechnikinteressierten sowie auch die Lohnunternehmer an unsere AgriEmotion-Feldtage ein. Wir sind überzeugt, dass das neue Outdoor-Format einen neuen Akzent gegenüber den herkömmlichen Innenmessen setzen wird.
Stichwort Swiss Future Farm - ein Erfolg?
Ganz klar ein Erfolg! Die Vertragspartner haben im vergangenen Jahr die langfristige Fortführung der Swiss Future Farm mit ihren Anwendungs- und Forschungsprojekten beschlossen. Das Projekt hat sich in unserer Agrar Academy als intensiv genutzter Schulungsstandort, insbesondere für Smart Farming und Fahrerschulungen etabliert.
Wie sieht Ihr Tagesbeginn aus?
Zu Hause gehöre ich zu denen mit einem kurzen Morgenritual - aufwachen und mit einem Kaffee den agilen, kernigen Dieselmotor starten. Danach ganz nach dem Motto «Gib jedem Tag die Chance, der Beste zu werden und etwas zu (er)schaffen».
Dann führen Sie die Sätze agil zu Ende: Am liebsten erhole ich mich …
… mit meiner Familie.
Bei welchen Aktivitäten …
… man trifft mich in den Bergen, am Wandern, Biken, Skifahren oder Snowboarden. Im Sommer versuche ich mich seit ein paar Jahren im Kitesurfen.
Welche Werte sind Ihnen besonders wichtig?
Wertschätzung, Ehrlichkeit und Authentizität.
"Die drei Hauptherausforderungen sind Preisrealisierung, Know-how und Technologie"
Ueli Bleiker
Geschäftsführer, GVS-Agrar
Ueli Bleiker, Geschäftsführer GVS Agrar Gruppe verheiratet, zwei Teenager-Girls im Alter von 13 und 15 Jahren, wohnhaft in Frauenfeld. Der Agronom, Treuhänder und Executive Master in Business Administration der Universität St. Gallen arbeitete während elf Jahren bei John Deere in Mannheim (D). Anschliessend war er im Kanton Thurgau für den Arenenberg, die Swiss Future Farm und das Landwirtschaftsamt zuständig. Ende 2022 wechselte der gelernte Landwirt EFZ zu GVS Agrar nach Schaffhausen.
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