Fliegl`s Produktevielfalt ist einzigartig in Europa

Das bayerische Landtechnikunternehmen Fliegl stellte an den Exklusivtagen ihren europäischen Geschäftspartnern und Endkunden ihr Schaffen und Portfolio vor. Neben Rundgängen der Produktionsstandorte von Fliegl Agrartechnik, dem Agro Center und der Gründlandtechnik, präsentierte die Familie aktuelle Entwicklungen ihrer Maschinen im Feldeinsatz.

Kirsten Müller

Der Fahrzeugbauer Fliegl ist für seine Abschiebewagen, Güllefässer und Kipper bekannt. Das Unternehmen ist international aufgestellt und produziert unter anderem an verschiedenen Standorten im Ausland. Josef Fliegl (sen.), der vor 50 Jahren das Unternehmen gründete und im Herbst 80 Jahre alt wird, engagiert sich immer noch mit einer Vielzahl von Ideen für neue Maschinen. Die Erfolgsgeschichte begann auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Dorf Kastl, mit dem Bau von Kippern und Güllefässern. Später kamen Grubber und ein Betonmischer hinzu, der immer noch produziert wird. Mittlerweile verfügt die Fliegl-Gruppe über zwölf Produktionsstandorte in sieben Ländern und neun eigenen Vertriebsstandorten. Der Hauptsitz und grösster Produktionsstandort der Agrartechnik ist das Werk in Mühldorf am Inn. Schweizer Hauptimporteur der Fliegl Maschinen ist Serco Landtechnik AG. Der Landtechnikhändler mit Hauptsitz in Oberbipp importiert pro Jahr circa 140 Maschinen aus Oberbayern.

Familie, Schlüssel zum Erfolg
Im vergangenen Jahr machte die Fliegl-Gruppe mit 1.300 Mitarbeitenden einen Umsatz von 430 Mio. Euro, davon 275 Mio. Euro in der Sparte Agrar. Zur Fliegl-Gruppe gehören die Bereiche Agrartechnik, Bau- und Kommunaltechnik, Grünlandtechnik, Dosiertechnik, Agro-Center und Fahrzeugbau. Alle fünf Kinder von Josef Fliegl (sen.) sind Im Unternehmen in Führungspositionen tätig. Pro Jahr liefert die Gruppe 4500 Maschinen aus.

Die dritte Generation am Start.
Zuletzt übernahm der 24-jährige Andreas Fliegl, der älteste Sohn von Josef Fliegl, die vor zwei Jahren neu gegründete Division Gründlandtechnik. Sie ist am Standort Kirchdorf/Oberbayern im Fliegl-Gewerbepark angesiedelt und beschäftigt 40 Mitarbeitende. Ein gewaltiges Areal von 15 ha Fläche mit mehr als 71 000 m² grossem Hallensystem: Die Grünlandtechnik nutzt derzeit sieben Hallen für Verwaltung, Logistik, Fertigung und Endmontage. Bei der Produktion erreicht Fliegl 98 % Fertigungstiefe dank Rohrlaser, Flachlaser, Kantmaschinen, Schweissrobotern, Schweisstischen etc. Nachdem der Fahrzeugbauer im Jahr 2022 von Claas sämtliche Rechte an der Baureihe Cargos übernommen hat, wird dieser in Oberbayern montiert. „Mit der Erweiterung unseres Portfolios um Cargos Lade- und Häckseltransportwagen sind wir nun Fullliner im landwirtschaftlichen Transportbereich“, begründet Josef Flieg den Entscheid der Produktionsübernahme. In diesem Jahr sei das Ziel 150 Häckseltransport- und Ladewagen zu produzieren, so Andreas Fliegl. Neuaufträge kann die Sparte innerhalb von vier Wochen problemlos erfüllen.

Neues vom Cargos
Die erste Generation der Cargos-Baureihe wurde 2014 vorgestellt. Das Besondere der Kombiladewägen ist, dass sich das komplette Lade- und Schneidaggregat in rund 20 Minuten problemlos aus- oder einbauen lässt. Das schont die Komponenten während des Häckseleinsatzes und erhöht die Nutzlast um 2,5 t. Zudem ermöglicht dies eine einfache Reinigung und Wartung des Ladeaggregats. Mit der modularen Bauweise lassen sich je nach Modell bei Ausrüstung mit Tandem-Achsen Achslasten von 18 bzw. 20 t, bei Ausrüstung mit Tridem-Achsen sogar 27 bzw. 30 t realisieren.

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Fünf Fragen an die Geschwister Angelika und Josef Fliegl

Angelika Fliegl leitet die Division Agro-Center in Kastl. Josef ist Geschäftsführer der Agrartechnik.

Was zeichnet Fliegl besonders aus?
Beide: Praxisnähe, Bodenständigkeit und Flexibilität.

Wo erholen Sie sich vom Alltagsgeschäft?
Josef Fliegl: Auf dem Stapler.
Angelika Fliegl: Bei den Kindern.

Welche Eigenschaften sind Ihnen im Unternehmen besonders wichtig?
Beide: Zusammenhalt und Ehrgeiz.

Die grösste Herausforderung in den kommenden Jahren?
Josef F.: Politische Stabilität und Vorgaben für die Landwirtschaft.
Angelika F.: Fachkräftemangel.

Was sind die Alleinstellungsmerkmale von Fliegl?
Beide: Wir bieten eine Produktvielfalt, was einzigartig ist in Europa.

Und wie steht es um die Ziele?
Beide: Die nächste Generation gut in das Unternehmen einzubinden. Wir hoffen, dass wir das so gut gestalten, wie unser Vater das mit uns gemacht hat im Familien- und Firmensinn.

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